Liebe Menschen im Februar,

das war ein Jahreseinstieg - da konnte man sehen wie wenig Neujahrswünsche ausrichten.

In Haiti wurde der Weltuntergang geprobt, in Afghanistan verhärten sich die Fronten, der Bundestag glaubt trotz gegenläufiger Erfahrungen, dass man Soldaten zu rein humanitären Einsätzen schicken kann.

Das beginnende Jahr 2010 hat vor allem gezeigt, dass wir nicht lernfähig sind.

Aber warum auch?

Kürzlich traf ich Bekannte, die ein kleines Kind haben auf das sie sehr stolz sind.

Sie meinten, ihr Sohn sei so intelligent, dass er es im Leben einmal besser machen würde als seine Eltern.

Da tat der Bub mir leid.

Es ist schon famos, wie wir all unsere Probleme auf die nachkommenden Generationen abwälzen.

Die Truppen in Afghanistan werden wir trotz anders lautender Ankündigungen möglicherweise dem Sohn meiner Bekannten vermachen und in Haiti wird noch viele Jahre Hilfe gebraucht werden.

Es gibt viele Katastrophenfilme, die das Ende der westlichen Zivilisation beschwören und in denen die Rumpfregierungen in Zelten oder Bunkern sitzen.

In Haiti ist das wirklich geschehen und das einzig Positive an der Katastrophe ist wie schnell die internationale Gemeinschaft reagierte.

Da kann man nur hoffen, dass es besser laufen wird als bei der Tsunamiekatastrophe Weihnachten 2004. Damals traten sich die Helfer auf die Füße, verbrauchten die letzten vorhandenen Ressourcen und Spendengelder flossen in unbekannte Kanäle.

Es ist ja leider so, dass bei Katastrophen Nichtregierungsorganisationen (NGO??â??â??S) auf den Plan treten, die es vorher gar nicht gab.

Wir können wir Haiti nur hoffen.

Ob es Hoffung für unsere schwarz-gelbe Regierungskoalition gibt - man weiß es nicht. Erschütternd ist aber wie schlecht diese Wunschkoalition arbeitet. Da wirft der Spendenskandal der FDP noch ein helles Licht. Man hat sich als Wähler schon gewundert, dass ausgerechnet die Hoteliers in der Mehrwertsteuer entlastet werden sollten. Das ist - wie sich herausstellt - auch gar nicht so gut praktikabel - da nur die Übernachtungen mehrwertsteuerreduziert sind, aber nicht das Frühstück, so dass der Gast den Übernachtungspreis doppelt ausgewiesen bekommt.

Abgesehen von der grundsätzlichen Überlegung, ob es dem Staat wirklich zusteht, für alles und jedes, was in diesem Land verkauft wird eine Steuer zu erheben, ist auch dieser Griff in die Trickkiste eine Mogelpackung,.

Natürlich kann man sich auch über die Spenden von Autoherstellern an die großen Parteien und den Zusammenhang mit der Abwrackprämie Fragen stellen.

Auch hier war eine Aktion gut gemeint, hat aber schlechte Nebenwirkungen. Der Markt für Gebrauchtwagen ist leergefegt, der Autoschrott nichts mehr wert und wirklich glücklich ist keiner geworden. Ob damit auch nur ein Arbeitsplatz gerettet werden konnte - wer weiß?

Dem Staat steht es natürlich zu, die Konjunktur anzukurbeln - dann kommt von dem Geld, dass ohne ersichtlichen Grund für jeden Verkauf und jede Dienstleistung erhoben wird, wenigstens etwas zurück.

In Frankreich zeigt sich auch, was gut gemeinte Aktionen bewirken können. Frauen, die eine Burka tragen sollen keinen Zutritt zu Behörden bekommen und nicht mehr in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren dürfen.

Da werden für uns Deutsche Bilder wach aus Zeiten, in denen Menschen, die einen gelben Davidstern tragen mussten, nicht einmal mehr die Bürgersteige benutzen durften.

Nun trifft es in Frankreich wen? Gerade die Frauen, sie schon Zuhause nichts zu melden haben. Eine französische Journalistin hat gewagt, einen Tag lang in einer Burka auf die Straße zu gehen. Sie ertrug die Diskriminierungen und Beleidigungen  kaum, die ihr in der kurzen Zeit entgegenschlugen.

Ich frage mich, wem die französische Regierung damit hilft? Natürlich den Ehemännern, die in ihrer Ansicht bestärkt werden, dass ihre Frauen Menschen zweiter Klasse sind - sie brauchen jetzt auch keine Angst mehr zu haben, dass ihre Frauen sich im nächsten Bus davonmachen oder sich bei einer Behörde über ihr Leben beschweren.

Wahrscheinlich ist es das, was die französische Regierung mir dieser Aktion beabsichtigt: Die Frauen sollen sich fühlen wie Zuhause.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

keine schönen Themen, dafür gibt es einen lustigen Kommentar, ein hoffungsvolles Gedicht und ein paar ungewöhnliche Gesundheitstipps.

 

Im Februar können Sie mich am 5. und 6.  im Verlängerten Wohnzimmer, Frankfurter Allee 91, Friedrichshain  ab 20.00 Uhr mit meinem Programm "Traumaland" sehen.

 

Vom 24.-27.2. werde ich im netten kleinen Cabarett Knieriem zu Gast sein. Dort gibt es ein leckeres Buffet und mich für 18,-??â??Â? Reservierungen unter 50159440

 

Wir sehen uns!

 

Herzliche Grüße

Ihre

 

Helene Mierscheid

 


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