Liebe Besucherinnen und Besucher dieser Online-Lebensberatung,
Willkommen im März!
Ich hoffe, dass die Katholiken unter Ihnen die Fastenzeit ordentlich einhalten. Ich bin da sehr streng. In der Fastenzeit rauche ich nicht, trinke ich nicht, übe sexuelle Enthaltsamkeit und halte eine strenge Diät.
Nur ein Laster behalte ich bei: das Lügen.
Wenn man katholisch sein ernst nimmt, muss man samstags zur Beichte gehen. Wenn man samstags zur Beichte gehen möchte muss man während der Woche sündigen.
Dann bekommt man ein paar Ave Maria’s aufgebrummt und die Absolution.
Deshalb sind die Liechtensteiner auch schwerpunktmäßig katholisch – sie brauchen es.
In Liechtenstein gibt es so viel Geld pro Einwohner, dass jede Tür eine Tresortür ist.
Da Geldverwahren die einzige Industrie ist, die Liechtenstein aufzuweisen hat, reagieren Monarch und Regierung etwas empfindlich auf den Fahndungsappetit der deutschen Steuerbehörden.
Das kann ich natürlich verstehen – ich hatte vor einigen Jahren einmal versucht, Liechtenstein touristisch zu erleben, was nicht gelang, weil ich dauern daran vorbei gefahren bin.
Vaduz müsste deshalb eigentlich Verdutzt heißen, weil man so schaut, wenn man das Städtchen dann endlich gefunden hat. Liechtenstein hat so wenig Einwohner, dass die ihre Steuernummern auch gleich als Telefonnummern verwenden können.
Seit Klaus Zumwinkel verstehe ich jetzt auch, was der Begriff „Stiften gehen!“ wirklich bedeutet.
Alle Welt fragt sich, was einen Mann umtreibt, der schon reich geboren wurde, immer reicher geworden ist und sogar eine Burg am Gardasee besitzt! Warum ist er da nicht einfach hingefahren, hat die Zugbrücke hochgezogen und gut ist?
Warum tun Spitzenverdiener solche Dinge?
Ist unser Steuersystem so böse? In Schweden gab es einmal derartige steuerliche Auswüchse, dass Astrid Lindgren 130 Prozent ihre Einnahmen entrichten sollte. Das machte sie publik und die Steuern wurden auf 100 Prozent gesenkt. Na also – geht doch!
Psychologen sagen, das Zumwinkel und Co. ein so genanntes Chefsyndrom haben, das heißt, dass sie sich nicht mehr irren können. Wenn sich ihre Vorstellungen nicht mehr mit der Realität decken dann ist es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Realität, sich ihren Vorstellungen anzupassen.
Aber Zumwinkel kann nichts dafür. Er hat in seinem Büro im obersten Stockwerk des Post Towers in Bonn Blick auf zu viele Burgen, die er noch gerne kaufen möchte.
Da muss man den Mann einfach verstehen,
findet Ihre
Helene Mierscheid
Der Kommentar befasst sich etwas ausführlicher mit diesem Themenkreis.